Poetry Slam im neuen Gewand: Schäm Slam

Schreibwettbewerb der Hilfsorganisation CARE regte zum Nachdenken über das "Schämen" an

Poetry Slam im neuen Gewand: Schäm Slam

„Schäm dich“. Unter diesem Titel initiierte die Hilfsorganisation CARE Ende letzten Jahres einen Schreibwettbewerb, der Jugendliche dazu aufforderte, in ihren Texten gesellschaftskritische Themen zu reflektieren. Die Fachschaft Deutsch griff diese Idee auf und fand schnell einen eigenen schulischen Rahmen für den Wettbewerb: Aus dem bekannten Dichterwettstreit Poetry Slam sollte ein Schäm Slam werden.
Neun begeisterte Slammerinnen und Slammer meldeten sich und formulierten innerhalb von kurzer Zeit sehr deutlich, dass es durchaus einige Dinge gibt, die sie stören, die „nicht korrekt“, zuweilen menschenverachtend sind und doch eigentlich nur eine Reaktion auslösen: Dem Gegenüber zu sagen „Schäm dich“ für deine Worte oder Taten.
Mehr als einhundert Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrerinnen und Lehrer waren schließlich in der Aula versammelt, um als Zuhörer, aber auch als aktive Jury per Applaus den Siegertext zu küren. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten die verantwortlichen Lehrerinnen Frau Brandenburger und Frau Thelen-Meier zwei Referentinnen von CARE, die zunächst das Grundkonzept der Organisation vorstellten: Seit 1945 setzt sich CARE weltweit dafür ein, beispielsweise Ursachen von Armut und sozialer Ungleichheit zu bekämpfen, Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken oder auch Aufbauhilfe in Katastrophengebieten zu leisten. In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, welche Bedeutung dem Schreibwettbewerb zukommt, den die Organisation jährlich durchführt: CARE möchte Jugendliche zum Schreiben motivieren und sie ermutigen, sich mit globalen Fragestellungen auseinanderzusetzen.
Wie gut Jugendliche diese Auseinandersetzung vornehmen, zeigten die neun Slammer anschließend bei ihren Auftritten. Sie präsentierten auf lustige, unterhaltsame, aber auch kritische und nachdenklich stimmende Art und Weise, was sie bewegt: Mobbing, Verletzungen, Schulversagen, Leistungsansprüche, mangelnde Anerkennung oder Respektlosigkeit, aber auch Umweltverschmutzung, Konsumverhalten, Flucht, politische Entscheidungen etc.
Nach etwa 90 Minuten stand der Gewinner des ersten und einzigen Schäm Slams am EVGBM fest: Gerrit (MSS 11) hatte mit seiner humorvollen „Gesellschaftskritik“ das Publikum für sich gewonnen und sich so gegen seine Mitstreiterinnen durchgesetzt. Der abschließende Applaus bestätigte jedoch allen Slammern, wie überzeugend ihre Performance war. Allen Teilnehmern ist an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön auszusprechen. Es gehört Engagement und großer Mut dazu, seine Gedanken zu Papier zu bringen und seine Botschaft einem Publikum vorzustellen.
THP